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Coronavirus: Panik ist kein guter Begleiter




10.03.20 17:00
LAUREUS AG PRIVAT FINANZ

Düsseldorf (www.aktiencheck.de) - Die Ausbreitung des Coronavirus hat die Börsen rund um den Globus nicht nur weiterhin fest im Griff, zuletzt hat sich die Lage sogar nochmals zugespitzt, so Nermin Aliti, Leiter Fonds Advisory der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ.

So seien zu Beginn der neuen Handelswoche die ohnehin schon schwächelnden Märkte erneut enorm unter Druck geraten. Mittlerweile habe der DAX - ausgehend vom Jahreshoch Mitte Februar - schon um über 20 Prozent an Wert eingebüßt.

Fakt sei: Eine seriöse Prognose rund um die künftigen Auswirkungen des Coronavirus sei schlichtweg nicht möglich. Falls der Ausbruch länger dauere und den asiatisch-pazifischen Raum, Europa und Nordamerika breit erfasse, seien laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aber noch deutlichere Auswirkungen zu befürchten, bis hin zu einer globalen Rezession. Richtig sei aber auch: Zum einen sei es noch nicht soweit, zum anderen sei das Problem erkannt und Maßnahmen eingeleitet. So hätten etwa zur Milderung der Virus-Folgen bereits zahlreiche Notenbanken eine Lockerung der Geldpolitik in Aussicht bestellt. Die US-Notenbank FED habe den Leitzins sogar schon gesenkt - und zwar um 0,5 Prozentpunkte auf die Spanne von 1,0 bis 1,25 Prozent. Und auch zahlreiche Regierungen hätten schon reagiert - mit Konjunkturprogrammen, Steuererleichterungen oder Liquiditätshilfen.

Als wäre die schwer einzuschätzende Lage rund um das Coronavirus nicht schon problematisch genug, habe sich mit dem Machtkampf zwischen der Opec und Russland ein zweiter, nicht zu unterschätzender Krisenherd aufgetan. Hintergrund: Um den schwächelnden Ölpreis zu stabilisieren, hätten die Opec und die zehn verbündeten Staaten der Opec+ Ende vergangener Woche eine Drosselung der Öl-Fördermenge in Aussicht gestellt. Die von Saudi-Arabien angeführte Opec und Russland als mächtigstes Mitglied der Opec+ hätten sich allerdings nicht darauf verständigen können, wer wie stark seine Förderung drosseln solle. Wohl in der Hoffnung, Marktanteile hinzuzugewinnen und damit einhergehend Russland unter Druck zu setzen, habe Saudi-Arabien daraufhin eine Ausweitung der Öl-Produktion angekündigt. Folge: Öl der Nordseesorte Brent habe sich im Nu um zwischenzeitlich mehr als 30 Prozent verbilligt. Einen solch kräftigen Einbruch habe der Ölmarkt seit dem Golfkrieg von 1991 nicht mehr hinnehmen müssen.

Trotz dieser herausfordernden Gemengelage laute die Devise: Ruhe bewahren, statt in Panik zu verfallen. Schließlich lehre die Vergangenheit, dass auf jede Krise eine Erholung gefolgt sei. Und da Notenbanken und Regierungen die Zeichen der Zeit erkannt und auch schon entsprechende Weichen gestellt hätten, sei die Chance groß, dass auch die Krise gemeistert werde.

Das sei in erster Linie von der persönlichen Risikobereitschaft und dem individuellen Zeithorizont abhängig. Zwar sei nicht auszuschließen, dass der Markt auch in den kommenden Tagen und Wochen - kurze Erholungsphasen inklusive - weiterhin zur Schwäche neige; selbst eine erneute kräftige Korrektur sei nicht auszuschließen. Doch Anleger mit einem langen Atem und entsprechender Risikoneigung könnten die aktuellen Niveaus bereits zum Aufbau ihres Wertpapierdepots nutzen. Um die Risiken zu reduzieren und die Chancen zu erhöhen, sollten die Ersparnisse aber breit gestreut werden. Ein gutes Beispiel dafür sei ein Multi-Asset-Fonds - also ein Anlagevehikel, das mehrere Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Währungen und alternative Investments kombiniere. Das Fondsmanagement verteile das Vermögen also auf mehrere Schultern und könne flexibel auf sich ändernde Rahmenbedingungen reagieren. (10.03.2020/ac/a/m)






 
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