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Bad Marienberg (www.aktiencheck.de) - Spätestens seitdem die Diskussionen um die Klimabilanz der Kryptowährungen Bitcoin und Co. wieder an Fahrt aufgenommen haben, sind auch die energieintensiven Rechenzentren wieder in den Fokus der Kritik gerückt. Doch die Branche scheint sich bereits auf die Herausforderungen des Klimawandels einzustellen. Zunehmend werden Strategien für mehr grüne Rechenpower entwickelt.
"Zukunftsfähigkeit" - so lautet ein viel zitiertes Stichwort, wenn es aktuell um die technische Weiterentwicklung von hochleistungsfähigen Rechenanlagen geht. Denn anders als ein erster Blick auf die eher unscheinbar wirkenden Container, in denen die Server untergebracht sind, vermuten lässt, entscheidet sich gerade in den Rechenzentren der Zukunft, ob Klimaschutz in einer digitalen Gesellschaft gelingen kann. Die Datenwelt wächst in enormen Tempo - einer Studie des Forschungsunternehmens idc zufolge auf über 175 Billionen Gigabyte bis 2025. Und mit ihr wächst der Bedarf an umfangreicher, schneller Rechenpower.
Auch in Deutschland sind die Rechenzentren zu einem beachtlichen Wirtschaftsfaktor avanciert. Der Branchenverband Bitkom beziffert die Zahl an Arbeitsplätzen, die mit den Server-Anlagen zusammenhängen auf über 200.000. Die deutsche Internetwirtschaft, die ohne starke Rechenleistung nicht auskommt, erwirtschaftet jährlich einen Umsatz von über 100 Milliarden Euro.
Da eine zunehmend digitalisierte Wirtschaft ohne die hochvoluminöse Rechenleistung der Serveranlagen kaum denkbar ist, jedoch enorme Strommengen für den Betrieb erforderlich sind, sucht man in der Branche nach neuen Lösungen. Ein innovativer Betreiber von Hochleistungsrechenzentren namens Northern Data AG setzt hierfür beim Thema Energieeffizienz an. Der Strom soll möglichst zu 100% in die Rechenleistung fließen, Nebenverbrauch und Übertragungsverluste sollen vermieden werden. Zum Erreichen dieses Ziels berücksichtigen die Frankfurter bereits bei der Planung neuer Standorte deren Umweltfaktoren wie kühle Außentemperaturen und planen schon bei der Anordnung der Server im Rechenzentrum deren Kühlung mit natürlichen Luftströmungen. Vor allem der sonst üblicherweise große Energiebedarf für die energieintensive Kühlung der Server konnte so auf ein branchenweites Minimum reduziert werden.
Daneben kommen eigene technologische Innovationen wie eine Künstliche Intelligenz zum Einsatz. So verteilt zur optimalen Auslastung der Hardware eine intelligente Managementsoftware die Workload innerhalb und zwischen den Rechenzentren. Auch der Klimatisierungsbedarf wird dabei gesteuert.
Laut der Internationalen Energie-Agentur (IEA) geht ein Prozent des weltweiten Stromverbrauchs auf die Aktivität der Rechenzentren zurück. Woher der Strom kommt, war bis vor wenigen Jahren kein vordergründiges Thema. So galt in der Branche schlicht das Credo, möglichst günstigen Strom zu beziehen. Doch diese Zeiten scheinen zumindest in Europa vorbei. Während etwa in China noch häufig auf fossile Energieträger, vor allem Kohle, zurückgegriffen wird, kommt an Standorten in Skandinavien vor allem regenerative Hydro-Power zum Einsatz. Die dortigen Stromressourcen aus erneuerbaren Energien finden in den dünn besiedelten Regionen nur wenige Abnehmer - Standortbedingungen prädestiniert für grüne Rechenzentren. So betreibt auch die deutsche Northern Data AG Standorte in Skandinavien und hat im Frühjahr dieses Jahres eine weitere Anlage in Nordschweden übernommen.
Jüngste Ansätze gehen gar soweit, die Kühlung anstatt durch Luft mit Wasser zu bewerkstelligen, indem Kühlwärmetauscher auf den Prozessoren angebracht werden. Zumindest im Nahbereich zu Wohn- und Bürogebäuden könnte man das erwärmte Wasser dann zur Gebäudeheizung nutzen, so die Idee. Kühlungssysteme, KI und Standortmanagement: Die neuen Ansätze zeigen, dass die Weiterentwicklung zum grünen Rechenzentrum offenbar an Dynamik gewonnen hat. (16.07.2021/ac/a/m)
Wirtschaftsfaktor in der digitalen Infrastruktur
"Zukunftsfähigkeit" - so lautet ein viel zitiertes Stichwort, wenn es aktuell um die technische Weiterentwicklung von hochleistungsfähigen Rechenanlagen geht. Denn anders als ein erster Blick auf die eher unscheinbar wirkenden Container, in denen die Server untergebracht sind, vermuten lässt, entscheidet sich gerade in den Rechenzentren der Zukunft, ob Klimaschutz in einer digitalen Gesellschaft gelingen kann. Die Datenwelt wächst in enormen Tempo - einer Studie des Forschungsunternehmens idc zufolge auf über 175 Billionen Gigabyte bis 2025. Und mit ihr wächst der Bedarf an umfangreicher, schneller Rechenpower.
Auch in Deutschland sind die Rechenzentren zu einem beachtlichen Wirtschaftsfaktor avanciert. Der Branchenverband Bitkom beziffert die Zahl an Arbeitsplätzen, die mit den Server-Anlagen zusammenhängen auf über 200.000. Die deutsche Internetwirtschaft, die ohne starke Rechenleistung nicht auskommt, erwirtschaftet jährlich einen Umsatz von über 100 Milliarden Euro.
Mehr Effizienz durch Umweltanalyse und KI
Da eine zunehmend digitalisierte Wirtschaft ohne die hochvoluminöse Rechenleistung der Serveranlagen kaum denkbar ist, jedoch enorme Strommengen für den Betrieb erforderlich sind, sucht man in der Branche nach neuen Lösungen. Ein innovativer Betreiber von Hochleistungsrechenzentren namens Northern Data AG setzt hierfür beim Thema Energieeffizienz an. Der Strom soll möglichst zu 100% in die Rechenleistung fließen, Nebenverbrauch und Übertragungsverluste sollen vermieden werden. Zum Erreichen dieses Ziels berücksichtigen die Frankfurter bereits bei der Planung neuer Standorte deren Umweltfaktoren wie kühle Außentemperaturen und planen schon bei der Anordnung der Server im Rechenzentrum deren Kühlung mit natürlichen Luftströmungen. Vor allem der sonst üblicherweise große Energiebedarf für die energieintensive Kühlung der Server konnte so auf ein branchenweites Minimum reduziert werden.
Daneben kommen eigene technologische Innovationen wie eine Künstliche Intelligenz zum Einsatz. So verteilt zur optimalen Auslastung der Hardware eine intelligente Managementsoftware die Workload innerhalb und zwischen den Rechenzentren. Auch der Klimatisierungsbedarf wird dabei gesteuert.
Wasserkraft statt Kohle: Neuer Energiemix der Rechenzentrumsbetreiber
Laut der Internationalen Energie-Agentur (IEA) geht ein Prozent des weltweiten Stromverbrauchs auf die Aktivität der Rechenzentren zurück. Woher der Strom kommt, war bis vor wenigen Jahren kein vordergründiges Thema. So galt in der Branche schlicht das Credo, möglichst günstigen Strom zu beziehen. Doch diese Zeiten scheinen zumindest in Europa vorbei. Während etwa in China noch häufig auf fossile Energieträger, vor allem Kohle, zurückgegriffen wird, kommt an Standorten in Skandinavien vor allem regenerative Hydro-Power zum Einsatz. Die dortigen Stromressourcen aus erneuerbaren Energien finden in den dünn besiedelten Regionen nur wenige Abnehmer - Standortbedingungen prädestiniert für grüne Rechenzentren. So betreibt auch die deutsche Northern Data AG Standorte in Skandinavien und hat im Frühjahr dieses Jahres eine weitere Anlage in Nordschweden übernommen.
Hohe Entwicklungsdynamik: Eine Branche erfindet sich neu
Jüngste Ansätze gehen gar soweit, die Kühlung anstatt durch Luft mit Wasser zu bewerkstelligen, indem Kühlwärmetauscher auf den Prozessoren angebracht werden. Zumindest im Nahbereich zu Wohn- und Bürogebäuden könnte man das erwärmte Wasser dann zur Gebäudeheizung nutzen, so die Idee. Kühlungssysteme, KI und Standortmanagement: Die neuen Ansätze zeigen, dass die Weiterentwicklung zum grünen Rechenzentrum offenbar an Dynamik gewonnen hat. (16.07.2021/ac/a/m)
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