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Ausblick auf Rohstoffmarkt 2017: Die Rückkehr der OPEC




09.12.16 09:18
Commerzbank Corp. & Markets

Frankfurt (www.aktiencheck.de) - Die starke Erholung der meisten Energiepreise ist Angebotsfaktoren geschuldet, so die Analysten von Commerzbank Corporates & Markets.

Nicht alle Preisgewinne würden sich 2017 halten: Am Ölmarkt dürften sich die OPEC-Länder zunächst diszipliniert an die Vereinbarung zur Produktionskürzung halten. Das knappere Angebot werde die Ölpreise zunächst stützen. Mittel- bis langfristig werde die wiedererstarkende Konkurrenz der Schieferölproduzenten die Preise wieder drücken. Bei US-Erdgas dürften sowohl das Angebot als auch die Nachfrage steigen, sodass der Preis unter Schwankungen seitwärts tendieren werde. Am Kohlemarkt dürfte der Importsog Chinas nachlassen und damit die Preise belasten. Das dürfte auch die Strompreise an der Leipziger Energiebörse wieder auf Talfahrt schicken. Im Emissionshandel dürften die beiden jüngsten überhitzen Höhenflüge eine langfristige Erholung verzögern, zumal das Überangebot steige.

Die Analysten von Commerzbank Corporates & Markets gehen davon aus, dass die OPEC den Kürzungsbeschluss zunächst größtenteils umsetzen wird. Das Überangebot von Rohöl wäre damit vom Markt genommen, was die Analysten zu einer Aufwärtsrevision ihrer Preisprognose für Brent im ersten Quartal auf 53 USD je Barrel veranlasse. Das höhere Ölpreisniveau werde aber zu einem schnelleren Anstieg der US-Ölproduktion führen. Auch seien die Analysten skeptisch, dass sich Russland wie versprochen an einer Produktionskürzung beteiligen werde. Die Disziplin der OPEC dürfte daher im Jahresverlauf nachlassen, sodass die Analysten ihre Jahresendprognose für 2017 auf 48 USD je Barrel gesenkt hätten. Aufgrund der höheren US-Ölproduktion dürfte sich die Preisdifferenz zwischen Brent und WTI im zweiten Halbjahr 2017 auf 2 USD je Barrel ausweiten. Entsprechend prognostiziere man einen WTI-Ölpreis von 46 USD je Barrel im vierten Quartal 2017.

Der Boom am Benzinmarkt werde 2017 an Dynamik verlieren. Die schwächere Nachfrage dürfte einer unvermindert hohen Benzinproduktion gegenüberstehen. Mit dem von den Analysten von Commerzbank Corporates & Markets erwarteten Ölpreisrückgang dürfte Benzin Ende nächsten Jahres 470 USD je Tonne kosten. Der Dieselmarkt bleibe aufgrund der hohen Exporte Chinas und der USA überversorgt, sodass der Crack Spread auf einem niedrigen Niveau verharren sollte. Ende 2017 dürfte Diesel aufgrund der etwas niedrigeren Rohölpreise 470 USD je Tonne kosten.

Mit dem Anstieg der Bohraktivitäten zeichne sich eine Produktionserholung beim US-Erdgas ab. Dem wieder steigenden Angebot stehe eine robuste Nachfrage der privaten Haushalte und der Industrie gegenüber. Die Analysten würden den US-Erdgaspreis nach der erwarteten Korrektur des aktuellen Winterhochs auf mittlere Sicht seitwärts tendieren sehen.

Sobald sich Chinas Importboom von Kohle wieder abflache, dürften preisbremsende Effekte an Bedeutung gewinnen, denn in vielen Regionen sinke derzeit der Importbedarf. Die Analysten von Commerzbank Corporates & Markets sehen den Preis für den nächstfälligen Kohle-Future (Rotterdam) bis Ende 2017 auf 60 USD je Tonne fallen.

Was den Emissionshandel anbetreffe, stehe dem höheren Angebot nach dem Auslaufen des "Backloading" eine weiterhin nur mäßige Nachfrage gegenüber. Mittelfristig werde die EU aber bemüht sein, "ihren" CO2-Handel erfolgreich zu gestalten. Die Verhandlungen um die Marktreformen für die 4. Handelsperiode sollten folglich Fahrt aufnehmen. Der CO2-Preis dürfte sich Ende 2017 nachhaltig über 6 Euro je Tonne etablieren.

Der diesjährige Höhenflug der Strompreise dürfte nur eine kurze Episode im langen Abwärtstrend gewesen sein. Maßgeblich belasten dürfte der von den Analysten von Commerzbank Corporates & Markets erwartete Rückgang der Kohlepreise. Preisdämpfend sei aber zudem auch der Vormarsch der erneuerbaren Energien. Die Analysten würden den Strompreis bei 26 Euro je MWh zum Jahresende 2017 sehen. (Ausgabe vom 08.12.2016) (09.12.2016/ac/a/m)







 
 
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