Daldrup & Söhne profitiert vom Atomwandel




31.05.11 11:05
TradeCentre.de

Lichtenstein (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "TradeCentre.de" empfehlen die Daldrup & Söhne-Aktie im Bereich zwischen 20 und 21 Euro zu kaufen.

Josef Daldrup, CEO und Großaktionär der Daldrup & Söhne AG, zeige sich beim Treffen mit den Experten von "TradeCentre.de" in Frankfurt sehr zuversichtlich für das laufende Geschäftsjahr. "Unsere Auftragsbücher sind randvoll und seit der Atomkatastrophe in Japan haben sich die Anfragen nach unseren Bohrtechnikarbeiten exorbitant vergrößert", sage den Experten der Firmenchef. In den Bohrdienstleistungen verfüge das Unternehmen über eine Kapazität von 60 bis 70 Millionen Euro Leistung. "Diese Kapazitätsgrenze haben wir erreicht".

Für das Geschäftsjahr 2011 sei die Gesellschaft komplett ausgelastet. Daher die Zuversicht von Daldrup in diesem Jahr die Erwartungen der Analysten vollumfänglich zu erfüllen oder sie sogar zu übertreffen. "Unsere Planungssicherheit ist bei einem reibungslosen Geschäftsverlauf sehr hoch". Analysten würden für dieses Jahr mit einem Umsatz von knapp 58 Millionen Euro und einem EBIT von 8,8 Millionen Euro sowie einem Gewinn je Aktie von 1,15 Euro rechnen. Gut möglich, dass die EBIT-Erwartungen zu gering seien. Das Unternehmen habe in der Vergangenheit EBIT-Margen von rund 18 Prozent erzielt. "Ich erwarte eher stabile EBIT-Margen, da wir keine Abschwächung in den Margen haben", erkläre der CEO.

Für das vergangene Jahr könne Daldrup & Söhne die einstigen Erwartungen jedoch nicht erfüllen. Wesentlicher Grund sei die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko, weshalb bei vielen Bohrungen schlichtweg Stillstand geherrscht habe. "Es gab 2010 erhebliche Verzögerungen aufgrund von verschärften Genehmigungsverfahren, was sich negativ in unseren Zahlen niederschlägt". Analysten würden für das Jahr 2010 einen Umsatz von 40,6 Millionen Euro und ein EBIT von 3,2 Millionen Euro erwarten. Das sei angesichts früherer Erwartungen durchaus enttäuschend. Allerdings sei dies im Markt bekannt, weshalb die Veröffentlichung des Geschäftsberichts börsentechnisch ein non-event darstellen sollte.

Um die Kapazitäten im Kerngeschäft weiter zu erhöhen, habe Daldrup zwei Möglichkeiten. Erstens: Er kaufe eine neue Tiefbohranlage, die allerdings 15 bis 20 Millionen Euro koste. Zweitens: Das Unternehmen kaufe ein Unternehmen zu, welches über entsprechende Bohranlagen verfüge. "Mit dem reinen Kauf einer Tiefbohranlage ist es nicht getan. Wir benötigen auch entsprechendes Personal", ergänze Daldrup. Daher liege eine Übernahme nahe.

Nach eigenen Angaben befinde sich die Gesellschaft intensiv auf der Suche nach einer geeigneten Akquisition im Markt. Nähere Details habe sich der CEO nicht entlocken lassen. Nicht ganz aus dem Sack lassen wollen habe Daldrup die Finanzierung eines solchen Deals. Auf Banken habe der Gründer und Mehrheitsaktionär wenig Lust. "Ich arbeite am liebsten mit Eigenkapital". Sollten die vorhandenen Finanzmittel nicht ausreichen, sei auch eine Kapitalerhöhung denkbar. "Das will ich nicht ausschließen, wobei mein Anteil an der Gesellschaft die Grenze von 50 Prozent nicht unterschreiten wird". Aktuell halte die CEO-Familie über 66 Prozent an der Gesellschaft. Eine Kapitalspritze in Höhe von zehn Prozent des Grundkapitals würde an der Mehrheit sodann nichts verändern.

Parallel zu den Bohrleistungen wolle das Unternehmen zukünftig auch direkt vom Betrieb von Kraftwerken profitieren. Ziel sei es, sich an diesen Projekten zur Stromversorgung mit einem kleinen Anteil zu beteiligen und für die Kraftwerke auf Basis der Geothermie den Bohrauftrag zu erhalten. Die Projektpipeline über die Tochter Geysir Europe GmbH sei aktuell mit 13 möglichen Projekten gefüllt. Alle Projekte zusammen hätten ein Investitionsvolumen von circa 500 Millionen Euro.

Zur Realisierung arbeite das Unternehmen zum Beispiel mit Partnern wie RWE zusammen. In dem Joint Venture würden sich die Partner vorrangig auf die geothermische Versorgung des Frankfurter Flughafens konzentrieren. Ein Geothermieprojekt in Taufkirchen befinde sich auf dem Wege der Realisierung. Gemeinsam mit dem Schweizer Energieversorger Axpo solle die eigene Geothermiekompetenz von der Feldesentwicklung über die Tiefenbohrungen bis zum Kraftwerksbau bis Ende 2012 in die Tat umgesetzt werden.

"Wir liefern zuverlässigen und vor allem grundlastfähigen Strom aus der Erde. Geothermische Kraftwerke sind eine Alternative zu Solar- und Windkraftwerken", betone Daldrup. Im Zuge der derzeitigen Diskussion zur Abschaltung der Atomkraftwerke seitens der Regierung, könnte Daldrup kräftig profitieren. Ab 2013 erwarte der CEO erste Umsatz- und Ergebnisbeiträge aus den Kraftwerksprojekten.

An der Börse werde der Bohrtechnikspezialist mit 114 Millionen Euro kapitalisiert. Ein Schnäppchen sei die Firma nicht. Daldrup müsse 2011 auf der Zahlenseite abliefern. Eine weitere Enttäuschung könne sich das Unternehmen nach 2010 nicht erlauben. Aufgrund der Aussichten im Bereich Geothermie sei die Aktie sehr interessant. Im Rahmen der Diskussion um die Energiewende sei Daldrup bislang kaum erwähnt worden. Das dürfte sich ändern.

Die Experten von "TradeCentre.de" meinen: Im Bereich zwischen 20 und 21 Euro ist die Daldrup & Söhne-Aktie kaufenswert. (Analyse vom 30.05.2011) (31.05.2011/ac/a/nw)

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