Große
Teile der demokratischen Partei hätten es lieber gesehen,
hätte Biden Lael Brainard zur neuen Notenbank-Chefin
berufen. „Sie wäre noch mehr als Powell eine Taube
gewesen, eine Verfechterin eines wenig ambitionierten
Kurses in der Inflationsbekämpfung“, sagt Bente. Aber auch
Powell ist nicht derjenige, der für volle Härte im Kampf
gegen Inflation und Staatsverschuldung steht. „Jerome
Powell hat sich als willfähriger Fed-Chef gezeigt, das
bringt ihm jetzt die zweite Amtszeit“, so Bente. Die
Berufung Brainards wäre zwar folgerichtig, zum
gegenwärtigen Zeitpunkt aber das falsche Signal gewesen.
Insofern zeigt Biden Nerven und stellt sich gegen die
Wünsche der eigenen Klientel. „Die
Verlängerung für Powell zeigt, dass die Angst vor der
Inflation in der Politik angekommen ist“, sagt Bente.
„Genau wie alle schwachen Fed-Chefs vorher wird auch
Powell gezwungen sein, dem Zeitgeist nachzugeben.“ Wenn
also die US-Amerikaner die steigenden Inflationsraten als
Bedrohung wahrnehmen, wird die Politik reagieren und die
Fed zumindest moderat gegensteuern müssen. „Nicht, weil es
der Überzeugung von Powell entspricht, der auf dem
Inflationsauge eigentlich blind ist“, so Bente. „Sondern
um Handlungsfähigkeit zu demonstrieren, wo eigentlich gar
keine Aktion gewünscht ist.“ Grundsätzlich
bedeutet die Entscheidung für Powell marginal schlechtere
Aussichten für den Aktienmarkt. „Die Taube Brainard wäre
das Signal für ein vollständiges ‚weiter so‘ gewesen“,
sagt Bente. „Powell wird die Schrauben zumindest ein wenig
anziehen.“ Das hat sich an den Märkten auch schon in einem
leichten Nachgeben gezeigt. „Die Märkte werden derzeit
fast ausschließlich von der extrem lockeren
Notenbankpolitik getrieben, auch die Staaten profitieren
und können sich dank negativer Realzinsen entschulden“, so
Bente. „Und Powell wird am Ende dafür sorgen, dass die
Märkte ihre Droge des billigen Geldes weiter erhalten.“ Über die Vates Invest GmbH Die
Vates Invest GmbH, gegründet 2011, ist eine
inhabergeführte Asset-Management-Boutique. Die Erfahrung
zweier tiefer Aktienbärenmärkte (2001 und 2008) war
prägend für die Philosophie von Vates. Das Spezialgebiet
sind börsentägliche quantitative Analysen des monetären,
konjunkturellen und sentimenttechnischen Umfelds. Seit
2014 verkörpert der Vates Parade Fonds die
Portfoliomanagementstrategie von Vates Invest. Kernziel
ist es, langfristig positive Rendite zu erzielen und
zugleich die Anleger vor großen Verlusten in Bärenmärkten
zu schützen. Das Fondsvolumen hat sich in den vergangenen
zwölf Monaten auf über 160 Millionen Euro mehr als
verdoppelt. ____________________________________________________________________________ Der Autor stellt hier lediglich Informationen zur
Verfügung, es erfolgt keine Anlageberatung, Empfehlung oder
Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Vermögensanlagen.
Anlagegeschäfte beinhalten Risiken, so dass die Konsultierung
professioneller Anlagenberater empfohlen wird. Wir möchten in
diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass ein Engagement in
Aktien (auch Hot Stocks oder Penny Stocks), Zertifikate, Fonds
oder Optionsscheine zum Teil mit erheblichen Risiko verbunden. Ein
Totalverlust des eingesetzten Kapitals kann nicht ausgeschlossen
werden.
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