Während die Aktienmärkte im Oktober teils schwächelten, blieb das Handelsgeschehen mit strukturierten Wertpapieren an den Börsen in Stuttgart und Frankfurt ebenso dynamisch wie im Vormonat. Mit insgesamt fast 4,7 Mrd. Euro lag das Ordervolumen lediglich 0,1 Prozent unter dem September-Niveau. Wir stellen die Auswertung des DDV vor.
Anlageprodukte verzeichneten dabei kräftig wachsende Umsätze. Die erreichten knapp 1,2 Mrd. Euro an Volumen entsprachen einer 18,8-prozentigen Zunahme im Vormonatsvergleich. Dadurch erhöhte sich auch der Anteil des Segments an den gesamten Börsenumsätzen mit strukturierten Wertpapieren auf 24,7 Prozent (Vormonat 20,8 Prozent). Das Volumen der mit Hebelprodukten ausgeführten Kundenorders ging hingegen um fünf Prozent auf 3,5 Mrd. US-Dollar leicht zurück und ließ den Marktanteil des Hebel- Segments auf 75,3 Prozent sinken (Vormonat 79,2 Prozent).
Im Oktober lag das Ordervolumen mit strukturierten Wertpapieren an den Börsen in Stuttgart und Frank- furt bei knapp 4,7 Mrd. Euro. Gegen- über dem Vormonat gab es damit nur eine unbedeutende Abnahme um 0,1 Prozent.
■ Die Entwicklungen im Anlage- und Hebel-Segment waren innerhalb der beinahe konstanten Gesamtumsätze gegenläufig. Anlageprodukte legten um 18,8 Prozent zu, während Hebel- produkte um 5,0 Prozent nachgaben.
■ Bonus-Zertifikate als zweitwich- tigste Kategorie im Anlage-Bereich verzeichneten ein kräftiges Volu- menplus von 37,3 Prozent. Dis- count-Zertifikate als umsatzstärkste Kategorie steigerten die Umsätze um 16,9 Prozent.
■ Insbesondere die Basiswertklasse der Indizes war erneut stark gefragt. Bei den Anlageprodukten wuchs ihr Ordervolumen um 28,8 Prozent. Ak- tien als Basiswerte legten vergleichs- weise wenig um 5,2 Prozent zu.
Ähnliche Entwicklungen gab es auch bei der Anzahl der aus- geführten Kundenorders. Insgesamt traten mit 870.341 Orders fast keine Veränderung zum Vormonat auf, wobei Anlageprodukte eine 14,1-prozentige Steigerung zeigten und die Orderzahl der Hebelprodukte um 0,9 Prozent abnahm.
Neuemissionen
Im Oktober wurden 2,2 Prozent weniger strukturierte Wertpapiere als im Vormonat emittiert. Dabei stieg die Zahl der Neuemissionen von Anlageprodukten um 16,2 Prozent auf 45.311 Papiere. Hebelprodukte verzeichneten hingegen eine leichte Abnahme. Hier wurden 370.822 Papiere neu aufgelegt, was einem 4,1-prozentigen Rückgang entsprach. Ende Oktober konnten Anleger an den Börsen in Stuttgart und Frankfurt individuelle Selektionen aus einem Produktuniversum von 445.949 Anlagezertifikaten und 1.126.563 Hebelprodukten durchführen.
Börsenumsätze nach Produktkategorien
Anlageprodukte
Drei Produktkategorien des Anlage-Segments zeigten im Oktober besonders viel Handelsdynamik. Bonus-Zertifikate, die mit 6,9 Prozent den zweithöchsten Gesamtmarktanteil unter den Anlageprodukten aufwiesen, steigerten die Umsätze um 37,3 Prozent auf 322,4 Mio. Euro. Zudem legten
strukturierte Anleihen und bonitätsabhängige Schuldverschreibungen noch weitaus stärker um 207,4 bzw. 123,2 Prozent im Vormonatsvergleich zu. Beide Kategorien spielten jedoch mit Marktanteilen nach Ordervolumen von 0,1 bzw. 0,3 Prozent eine untergeordnete Rolle. Discount-Zertifikate erreichten als wichtigste Kategorie des Anlage-Bereichs ein 16,9-prozentiges Plus auf 431,1 Mio. Euro.
Hebelprodukte
Die fünfprozentige Abnahme des Handelsvolumens bei Hebelprodukten machten die marktführenden Knock-Out Produkte nur teilweise mit. Ihr Ordervolumen sank zum Vormonat lediglich um 3,2 Prozent auf gut 2,1 Mrd. Euro. Damit stand diese Kategorie für 46,0 Prozent aller Börsenumsätze mit strukturierten Wertpapieren. Währenddessen gaben Optionsscheine um 6,5 Prozent auf gut 1,0 Mrd. Euro nach und bei Faktor-Zertifikaten sank das Volumen der ausgeführten Kundenorders auf Monatssicht um 11,9 Prozent auf 324,8 Mio. Euro.
Börsenumsätze nach Basiswerten
Anlageprodukte
Im Segment der Anlageprodukte war insbesondere die An-
lageklasse der Indizes stark gefragt. Hier stieg das
Order- volumen im Oktober um 28,8 Prozent im
Vormonatsvergleich auf 639,7 Mio. Euro. Dadurch legte auch
der Marktanteil im Anlage-Bereich auf 55,6 Prozent zu
(Vormonat 51,3 Pro- zent). Aktien als Basiswerte kamen
dagegen auf einen un- terdurchschnittlichen Zuwachs von
5,2 Prozent auf 398,9 Mio. Euro. Das eindeutig größte
Umsatzplus von 222,3 Pro- zent schafften indes Zinsen als
Basiswerte, wobei deren Ordervolumen von knapp 7,2 Mio.
Euro nur einem Marktan- teil von 0,6 Prozent entsprach.
Hebelprodukte
Indizes als Basiswerte blieben auch bei den Hebelproduk-
ten mit einem Segment-Marktanteil von 52,4 Prozent in
Führung (Vormonat 51,4 Prozent). Dabei ging das Umsatz-
volumen der Basiswertklasse unterdurchschnittlich um 3,1
Prozent auf gut 1,8 Mrd. Euro zurück. Ebenso verzeichnete
die Basiswertklasse der Rohstoffe eine lediglich 2,5-prozen- tige Volumenabnahme auf 294,8 Mio. Euro. Der Marktanteil im Hebel-Bereich nahm leicht auf 8,4 Prozent zu. Aktien als Basiswerte gaben hingegen etwas stärker um 7,9 Prozent auf knapp 1,3 Mrd. Euro nach und hatten einen Anteil an den Börsenumsätzen mit Hebelprodukten von 35,7 Prozent (Vormonat 36,8 Prozent).
Umsätze der Börsen
Die Börsen in Stuttgart und Frankfurt zeigten im August kaum unterschiedliche Entwicklungen. An beiden Handels- plätzen blieben die Ordervolumina im Vormonatsvergleich nahezu konstant. Die Börse in Stuttgart kam auf einen Umsatz von 3,15 Mrd. Euro (+0,01 Prozent), der einem Marktanteil von 67,6 Prozent entsprach, und in Frankfurt er- reichte das Ordervolumen mit strukturierten Wertpapieren 1,51 Mrd. Euro (-0,30 Prozent). Von den insgesamt 870.341 Kundenorders wurden 34,4 Prozent in Frankfurt und 65,6 Prozent in Stuttgart ausgeführt.
Quelle: Deutscher Derivate Verband
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