Christian Nemeth, Chief Investment Officer der Zürcher
Kantonalbank Österreich AG
München/Salzburg, 20.01.2020. Die Verlängerung der Lockdowns in vielen Staaten bremst derzeit noch die Genesung der Wirtschaft in der Eurozone. Im zweiten Quartal und mit zunehmender Zahl der Impfungen wird sich die Erholung jedoch leichter entfalten können. Da die Lage in anderen Regionen wie etwa Asien besser aussieht, erholt sich die Weltwirtschaft insgesamt schneller. Die Staatshilfen werden fortgesetzt, niedrige Zinsen gestalten die Aufnahme von Schulden wenig schmerzhaft. Das aktuelle Umfeld lässt Anlegern keine Alternativen zu einer Teilnahme am Aktienmarkt, sagt Christian Nemeth, Chief Investment Officer der Zürcher Kantonalbank Österreich AG, in seinem Marktausblick. Denn während die Börsen mittlerweile von der Konjunktur entkoppelt munter weiterlaufen, machen Anleihen Anleger derzeit meist ärmer.
Das nach wie vor hohe Infektionsgeschehen und die Verbreitung neuer Virusvarianten sorgen in Europa für eine Verlängerung der restriktiven Pandemie-Gegenmaßnahmen. Deshalb wird die Wirtschaftsleistung in der Eurozone im ersten Quartal 2021 gemäß unserer aktuellen Prognose nur geringfügig um 0,3 Prozent wachsen. Positiv zu verbuchen ist, dass die Impfungen in vielen Ländern starten konnten. Damit bleibt der mittelfristige Ausblick intakt – im zweiten Quartal sollte das Wirtschaftswachstum auf etwa 2,7 Prozent steigen. Doch die globale Pandemie darf man nicht nur mit der europäischen Brille sehen, denn es gibt andere Regionen, die sich in einer besseren Lage befinden: Asien, das für die globale Wirtschaft bedeutend ist, wurde weniger stark getroffen. Davon profitiert auch die Weltwirtschaft, die 2021 laut Prognose um 5,6 wachsen soll. In den USA sollte indessen der fiskalische Schub nach den neuen Coronahilfen in Höhe von 900 Milliarden US-Dollar bis zum zweiten Quartal anhalten. Die weltweite Entwicklung stimmt uns also positiv.
Mögliche Stolpersteine wären eine über längere Zeit verzögerte Auslieferung der Impfstoffe, auftretende gravierende Nebenwirkungen und eine damit verbundene Abnahme der Impfbereitschaft. Vom Eintritt dieser Szenarien gehen wir jedoch derzeit nicht aus. Sollten die Impfzahlen hochgefahren werden können, wird vor allem im zweiten Halbjahr ein verstärkter Zug zur Normalität zu beobachten sein. Zwei weitere große für die Weltwirtschaft relevante „Baustellen“ abseits der Pandemie wurden entschärft: Großbritannien und die EU konnten sich in letzter Minute auf ein rudimentäres Abkommen einigen und die US-Nachwahlen im Bundesstaat Georgia brachten den Demokraten die Mehrheit im Senat. Diese beiden Entwicklungen wurden an den Börsen sehr gut aufgenommen.
Niedrigeres Trendwachstum der Weltwirtschaft
Prinzipiell hinterlässt die Pandemie drei Vermächtnisse für 2021. Erstens ist das Trendwachstum der Weltwirtschaft zurück gegangen. Die globale Konjunktur hat an Kraft verloren. Die Beschäftigung ist gesunken, Menschen sind arbeitslos geworden oder erhalten in Kurzarbeit nur einen Teil ihres Lohns. Gleichzeitig hält der Trend der abnehmenden Arbeitsbevölkerung infolge der Alterung der Gesellschaft an. Somit sinkt die Produktivität. Durch die Lockdowns wird auch der Konsum in Mitleidenschaft gezogen, was im Gegensatz zur Abnahme des Anteils der Berufstätigen nur eine vorübergehende Entwicklung darstellt. Wenn beispielsweise der stationäre Handel wieder öffnet, kommt es in der Folge zu Nachholeffekten.
Staatshilfen halten über Impfungen hinaus an
Zweitens werden die Staaten ihre Hilfsleistungen auch über die aktuell akute Phase hinaus fortsetzen. Dafür nehmen sie Schulden in neuer Rekordhöhe auf. Die Fortsetzung der Unterstützung von fiskalischer und geldpolitischer Seite muss mit einem weinenden und einem lachenden Auge betrachtet werden. Einerseits werden damit Unternehmenskonkurse und Massenarbeitslosigkeit verhindert, andererseits die reinigenden Effekte der Rezession unterdrückt. Schlecht wirtschaftende Unternehmen werden dadurch am Leben gehalten, der Wettbewerb leidet darunter.
Geldpolitik sorgt für günstige Finanzierungsbedingungen
Drittes Vermächtnis ist die Geldpolitik, die für anhaltend günstige Finanzierungsbedingungen sorgt. Entscheidend ist, dass die Schuldenlast nicht steigt. Denn nicht die Höhe der Staatsschulden ist relevant, sondern wie viel Zinsen die Staaten für diese Schulden zahlen müssen. So sind die Schulden auf ein Rekordhoch geklettert, während die Schuldenlast so gering wie zuletzt vor 45 Jahren ist. Das stützt die Aufnahme von weiteren Verbindlichkeiten.
Durch die anhaltende Niedrigzinsphase und mehrheitlich negative Realrenditen im Anleihesektor – Anleger dieser Anlageklasse werden demzufolge tendenziell ärmer – spricht weiterhin alles für Investments in Aktien. Seitdem der Start der Impfungen angekündigt wurde, lassen sich die Börsen nicht mehr durch zwischenzeitlich neue Pandemie-Maßnahmen aus dem Tritt bringen. Die Zürcher Kantonalbank Österreich AG ist deshalb bei Aktien übergewichtet. Zuletzt war hier eine Sektorrotation zu beobachten. Hatten die Kurse der Wachstumsaktien vor allem aus dem Technologiebereich über weite Strecken des Jahres 2020 stark profitiert, kommen nun durch die neue Perspektive angesichts der Impfungen auch Aktien zyklischer Unternehmen zunehmend besser in Fahrt. Insgesamt sollte also auch 2021 ein Aktienjahr werden. Angesichts der hohen Bewertung und des noch fragilen Umfeldes, muss aber mit zwischenzeitlichen Korrekturen gerechnet werden.
Die Zürcher Kantonalbank Österreich AG
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