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Im
digitalen Monopoly ist alles drin …
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„Boris is back!“
Boris Johnson wird neuer
britischer Premierminister, und
das ist ebenso wenig
überraschend wie die Reaktionen
auf dem EU-Festland. Der Spiegel
bemühte sich bereits im Vorfeld,
Johnson auf seinem aktuellen
Cover „MAD in England“ als einen
Wiedergänger Alfred E. Neumanns
zu „framen“, dem legendären
Anti-Helden des nicht minder
legendären Satire-Magazins MAD.
Dabei ist der Spiegel seit
vielen Jahren selbst auf dem
besten Weg ein Satiremagazin zu
werden, freilich ohne einen
Anflug von Humor oder gar
Selbstironie.
Weltwoche-Herausgeber Roger
Köppel twitterte dagegen gestern
über Johnson, den er vor zehn
Jahren persönlich kennengelernt
hatte: „Hochintelligent,
humorvoll, die richtige
Einstellung zur EU.“ Damit ist
der Brite in jeder einzelnen
Dimension der lebendige
Gegenentwurf zur Verkniffenheit
an der Ericusspitze 1. Die, wie
Köppel sie bezeichnet,
„frenetische Anti-Kampagne in
den Medien“, der Spiegel ist da
keine Ausnahme, weist auf den
eigentlichen Gegensatz hin:
Johnson muss man ernst nehmen,
die hiesigen Medien nicht.
Einzig von bild.de kam
unfreiwillige (?) Schützenhilfe
für den künftigen britischen
Premier: Dort konnte man von
dessen Friseur erfahren, dass er
seine wilde Mähne für 15 Pfund
schneiden lässt. Das sind klare
Sympathiepunkte, vor allem wenn
man es mit dem ehemaligen
französischen Staatspräsidenten
Hollande vergleicht: Der
Champagner-Sozialist
beschäftigte zur Pflege seines
spärlichen Haarwuchses
tatsächlich einen eigenen
Friseur für knapp 10.000 EUR im
Monat – auf Steuerzahlerkosten
versteht sich. Aber wir
schweifen ab. Das Entscheidende
ist, dass Johnson ein
Pro-Brexit-Mann ist, der erkannt
hat, dass sich ein einzelnes
Land im Irrgarten der Brüsseler
Bürokratie immer verlaufen wird
und wohl auch verlaufen soll.
Daher ist seine Drohung mit
einem No-Deal-Brexit eine höchst
rationale Verhandlungsposition,
um Brüssel zu ernsthaften
Verhandlungen zu bringen. Die
neue EU-Kommissionschefin von
der Leyen dürfte also in
nächster Zeit einiges an
Beratermandaten zu vergeben
haben.
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Das digitale Monopoly
Wenn schlechte Nachrichten kaum
mehr eine Reaktion an den Börsen
auslösen ist dies meist ein
Indiz, dass das meiste bereits
eingepreist ist. So dürfte es
auch bei den neuerlichen
Ermittlungen des
US-Justizministeriums gegen
mehrere große
Technologieunternehmen sein.
Nachdem bereits Anfang Juni
Ermittlungen des Ministeriums
und der US-Behörde FTC bekannt
wurden, legte
Generalstaatsanwalt William Barr
gestern noch einmal nach. Sein
Ministerium wolle untersuchen,
wie die Marktmacht dominierender
Online-Plattformen entstanden
sei und ob die Unternehmen ihre
Marktmacht missbraucht und
Innovation unterdrückt haben.
Ziel sei es, sicherzustellen,
dass die Unternehmen nach den
Prinzipien des freien
Wettbewerbs mit ihren Services
um die Gunst der Amerikaner
konkurrieren. Die Börsianer sind
dergleichen mittlerweile schon
gewohnt und zeigten sich
nachbörslich ziemlich
unbeeindruckt. Dennoch ist die
Diskussion dominante
Marktposition der großen
„Datenkraken“ aktueller denn je.
Das Thema ist jedoch
vielschichtiger, als es einige
Beobachter wahrhaben wollen.
Zwar dürfte jedem Beobachter
völlig klar sein, dass es sich
bei Apple, Google, Facebook oder
Amazon um enorm einflussreiche
Unternehmen handelt. Ob sie die
klassische Definition eines
Monopols erfüllen und
tatsächlich wettbewerbswidriges
Verhalten an den Tag legen,
lässt sich dagegen nicht so klar
sagen. Nicht ganz zu Unrecht
behauptete der Apple CEO
zuletzt: „Ich denke niemand kann
ernsthaft behaupten, dass Apple
eine Monopolstellung habe.
Schließlich haben wir in keinem
Markt eine beherrschende
Position“. Im neuen Smart
Investor sind wir daher der
Frage nachgegangen, welche
Rückschlüsse frühere
Monopol-Verfahren in den USA auf
die heutige Situation zulassen.
Daneben beleuchten wir auch die
Gefahren, die die politische
Diskussion in den USA für die
großen Tech-Multis in sich
birgt. Lesen Sie unsere Analyse
im Smart Investor 8/2019, der am
nächsten Samstag erscheint.
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Das große Ganze
Mit großer Spannung erwarten
die Marktteilnehmer die in der
nächsten Woche anstehende
Zinsentscheidung der Federal
Reserve. Schließlich sind die
Anleger seit Monaten fixiert auf
jedwede Äußerung der
Notenbanker. Nicht wenige
Marktbeobachter machen die
US-Zentralbank sogar dafür
verantwortlich, die Talfahrt der
Aktienmärkte im vierten Quartal
2019 durch ihre Rhetorik beendet
zu haben. Zuletzt mehrten sich
nun die Signale einer
gelpolitischen Kehrtwende mit
einer anstehenden Zinssenkung.
Die Frage für die Investoren ist
nun eigentlich nur noch, ob es
mit den US-Leitzinsen um ein
Viertelprozent oder gleich um
ein halbes Prozent nach unten
geht. Die US-Futures Märkte (Fed
Fund Futures) geben klare
Signale: Einer Zinssenkung um 25
Basispunkte wird derzeit
indirekt eine fast 100% Chance
gegeben. Betrachtet man diese
Debatte mit etwas Abstand wird
klar, dass es sich dabei jedoch
lediglich um Details handelt.
Das große Bild dagegen zeigt:
Die geldpolitische Kehrtwende
scheint unumkehrbar zu sein, in
den USA und in Europa. Noch
etwas weiteren Abstand vom
Tagesgeschehen hat sich der
bekannte US-Hedgefondsmanager
Ray Dalio genommen, der in einer
neuen Veröffentlichung über
einen bevorstehenden
Paradigmenwechsel an den Märkten
nachdenkt. Denn die
Schuldensituation weltweit und
die bestehenden globalen
Handels- und
Verteilungskonflikte sei ein
Sprengstoff. Anleger würden
daher mit einigen Problemen
konfrontiert werden. So viel sei
schon hier verraten: Gold spielt
in seinem Szenario eine
gewichtige Rolle. Wie Dalio
argumentiert und warum es sich
für Anleger lohnen könnte, nicht
einfach nur die heutige Lage an
den Märkten in die Zukunft zu
projizieren sondern auch abrupte
Brüche miteinzukalkulieren,
erfahren Sie im neuen Smart
Investor.
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Robust und emotionslos
Wer sich oft und ehrlicherweise
wohl häufig auch ohne echten
Mehrwert Gedanken über künftige
Fed-Entscheidungen macht, wer
das neue Paradigma von Ray Dalio
zwar irgendwie interessant
findet, aber nicht wirklich
beurteilen kann, ob es
tatsächlich zum Tragen kommt,
für den bieten wir mit der
Titelgeschichte des neuen Smart
Investor 8/2019 eine echte
Alternative: „Handelssysteme –
robust und emotionslos“. Wir
zeigen, worauf es bei der
Systementwicklung ankommt, und
welche Eigenschaften der
Anwender eines Handelssystems
mitbringen sollte. Natürlich
darf auch ein Systemtrader nach
Herzenslust über Gott und die
Welt philosophieren, nur allzu
ernst sollte er sich dabei nicht
nehmen, vor allem dann nicht,
wenn Handelssignale vorliegen,
die in eine andere Richtung
weisen, als die eigenen
Überlegungen. Es gilt das Motto:
Lassen Sie sich nicht verwirren,
schon gar nicht von den eigenen
Gedanken. Wer tiefer in die Welt
der Handelssysteme eintauchen
will, für den findet sich im
neuen Smart Investor übrigens
noch ein ganz besonderes,
„Zuckerl“ mit echtem Mehrwert:
Zwei bewährte Handelssysteme zum
mitfiebern.
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wikifolio aktuell
Nicht durch ein Handelssystem,
sondern durch uns selbst wird
das wikifolio „Smart Investor –
Momentum“ betreut. Und da geht
es mit einem Plus von aktuell
54,5% nach Gebühren seit dem
Jahr 2014 eigentlich recht
robust zu, besonders im
Vergleich zum DAX, der im
gleichen Zeitraum nur
vergleichsweise bescheidene
33,5% zulegen konnte – vor
Gebühren! In der letzten Woche
erreichten wir sogar ein neues
Allzeithoch. Ganz so emotionslos
wie im Systemhandel sind wir
allerdings nicht, und deshalb
freuen wir uns einfach mal über
dieses Resultat und danken
Ihnen, den Anlegern im
zugehörigen Zertifikat mit der
WKN LS9CFN (akt. Kurs: 154,89
EUR), an dieser Stelle herzlich
für Ihre Treue. Investiert ist
das wikifolio derzeit übrigens
überwiegend in eine Mischung aus
Hightech- und Edelmetallaktien,
garniert mit einigen
interessante
Value-Sondersituationen. Schauen
Sie doch einfach mal rein.
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Zu den Märkten
Und falls Sie das neue Heft
dann ab dem kommenden Wochenende
in Händen halten, finden Sie
dort auf S. 42 den Chart eines
der derzeit wohl
interessantesten Märkte –
zumindest nach unserer
Auffassung. Hier wollen wir uns
heute jedoch mit der weiteren
Entwicklung des DAX
beschäftigen. Die Marke von
12.200 Punkten (vgl. Abb., grüne
Markierung) wurde insgesamt
zweimal getestet. Entscheidend
für die weitere Entwicklung ist,
wie dynamisch der Kurs von
diesem Niveau nun nach oben
abprallen wird. Jedes
Zwischenhoch, das unterhalb des
letzten Hochs von 12.656 Punkten
ausgebildet würde, wäre
charttechnisch ein Warnzeichen
für die weitere Entwicklung.
Über, grob gesagt, 12.700
Punkten bleibt der Aufwärtstrend
jedoch weiter intakt.
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Musterdepot Aktien &
Fonds
Wir agieren auf den möglichen
Aufwärtstrend im DAX. Lesen Sie
mehr dazu im heutigen Musterdepot.
Sie können sich dort durch
einfaches Blättern einen
schnellen Überblick über die
Transaktionen der letzten Wochen
verschaffen.
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Fazit
Unabhängig davon, ob wir tatsächlich
vor einem Paradigmenwechsel stehen, eine
robuste und diszipliniert angewendete
Strategie ist in keinem Umfeld verkehrt.
Ralph Malisch, Christoph Karl
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der Smart Investor Printausgabe von
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