Die
Niedrigzinsen
bringen Pensionskassen und Banken langsam in eine Schieflage. Die
Finanzaufsicht BaFin hat zum ersten Mal in jüngerer Zeit die
Notbremse gezogen und der Caritas Pensionskasse mit rund 25.000
Versicherten untersagt, neue Betriebsrenten-Verträge
abzuschließen.
Zudem könnten Leistungskürzungen für Versicherte erfolgen. Auch
die Kölner Pensionskasse ist betroffen.
Durch die
weltweit niedrigen Zinsen können die Pensionskassen, die vor allem
in Aktien anlegen, ihre Renditeversprechen, die sie vor Jahren
gemacht haben, nicht mehr erfüllen. Nun sollen die Arbeitgeber
Geld
nachschießen, ähnlich einer Kapitalerhöhung, um Kürzungen der
Betriebsrente zu vermeiden.
Die Lage sei
„noch ernster als vor zwei Jahren“ und werde sich bei andauernd
niedrigen Zinsen weiter verschärfen, warnt Frank Grund,
Deutschlands
oberster Aufseher für die Versicherungen. 31 Kassen sind derzeit
unter intensiver Beobachtung. Die meisten Kassen habe keine
Nachschusspflicht für die Arbeitgeber in ihrer Satzung. Somit
müssen
eventuelle Lücken durch Leistungskürzungen ausgeglichen werden,
wenn die Arbeitgeber nicht nachschießen. Das müssen
Mitgliedervertreterversammlungen entscheiden. Auch die Eigenmittel
der Deutschen Steuerberater-Versicherung, der Pensionskasse des
steuerberatenden Berufs, erfüllten nicht die aufsichtsrechtlichen
Anforderungen.
Wir wissen, dass
das italienische Bankensystem marode ist und dass das Eigenkapital
der Banken in Italien nicht einmal der Summe der faulen Kredite
entspricht. Aber auch Deutschlands Volks- und Raiffeisenbanken und
Sparkassen haben aufgrund der Niedrigzinsen ein Ertragsproblem.
Noch
stehen diese Banken in Summe ordentlich da, aber von Jahr zu Jahr
werden die Bilanzen schwächer.
Ich muss meinen
geschätzten Kollegen Dr. Daniel Stelter noch einmal zitieren: „In
einer Welt voller Schulden ist es keine gute Idee, zu den
Gläubigern
zu gehören.“ Gläubiger sind alle Inhaber von Geldforderungen.
Solche Geldforderungen sind nicht nur Renten- und
Pensionsansprüche
(staatlich und privat), sondern auch Lebensversicherungen,
Kontoguthaben und Anleihen. Zeiten wie diese, in denen es am
Aktienmarkt rappelt (und es wird noch mehr rappeln!), verunsichern
viele weiche Gemüter schnell. Viele suchen nach Sicherheit oder
Absicherung, wir Deutschen besonders.
Mit dem
Versprechen der Absicherung lassen sich Kunden fangen, auch wenn
es
dann keine Rendite gibt und die Inflation das Vermögen aufzehrt.
Das
ist zum Beispiel bei vielen Riester-Produkten der Fall.
„Sicherheit“
die bei derartigen Produkten oftmals propagiert wurde, sieht
anders
aus.
Bedauerlicherweise
ist die einzige „Sicherheit“ die Sie hier derzeit bekommen die
der Vermögensvernichtung. Mit steigenden Zinsen könnte sich das
Blatt hier durchaus wieder wenden, aber ein solches Szenario wird
noch auf sich warten lassen.
Mit einer
Anhebung des Leitzinses durch die EZB ist vor Herbst 2019 nicht zu
rechnen, wenn sie dann nicht erneut verschoben wird. Und selbst
wenn
es zu einer Anhebung kommt, wird diese nur minimal ausfallen. Eine
absolute Sicherheit gibt es nirgends. Aber Risiken sollten
wenigstens
auch Chancen gegenüber stehen. Am Aktienmarkt gibt es Chancen,
gerade wenn die Zeiten volatiler werden.
Wir liegen für
Sie auf der Lauer!
Auf gute
Investments,
Ihr
Max Otte
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