BMW
plant einen wasserstoffbetriebenen X6 und X7. Daimler lässt
bereits Busse mit Wasserstoff fahren. ThyssenKrupp lotet
Möglichkeiten aus, mit Wasserstoff Stahl zu produzieren. Das Thema
Wasserstoff hat Hochkonjunktur. Sogar die deutsche Bundesregierung
arbeitet aktuell an einer Wasserstoffstrategie. Nel ASA zählt nach
eigenen Angaben zu den Technologieführern in diesem Bereich.
Entsprechende Wachstumsfantasien spiegelten sich im Aktienkurs
wider. Die Aktie von Nel ASA stieg in den zurückliegenden Tagen in
den Bereich des Allzeithochs. Bullen greifen zum Turbo MC5J0B mit
Hebel 3,8. Das ist bei der volatilen Aktie ausreichend. Für Trader
bietet sich bei der enormen Rally auch immer wieder Turbo-Bears
an. Hier hat Onemarkets die WKN HZ5VRE mit K.O bei 12 NOK.
Nel ASA, einst Tochter von Norsk Hydro, installierte bereits 1927 die erste Elektrolyseanlage. Mit Hilfe von elektrischem Strom wurde eine chemische Reaktion angestoßen und Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Heute gliedert sich der Konzern primär in zwei Bereiche – die Herstellung von alkalischen und PMW-Elektrolyseanlagen sowie Wasserstoff-Betankungsanlagen. In den ersten neun Monaten des Jahres 2019 legte der Umsatz mit Betankungsanlagen um rund 25 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu und steuerte damit bereits 38 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Zudem verbuchte Nel ASA Ende Oktober 2019 einen Auftragsbestand von 575 Mio. NOK. Dazu zählen unter anderem Aufträge für schnelle Wasserstoff-Betankungssysteme für Lieferwägen und LKWs in den USA und Südkorea. Dabei umfasst der Südkorea-Deal gerade einmal zwei Anlagen. Südkorea plant derweil bis 2022 310 Wasserstofftankstellen. Ende 2019 fuhr Nel zudem Großaufträge vom französischen Energieversorger Engie und dem niederländischen Gasunternehmen Orange Gas ein.
Im vergangenen Jahr sammelten die Norweger frisches Geld ein um zum einen in die Entwicklung größerer und effizienterer Elektrolyseanlagen für verschiedene Industriebereiche zu investieren und die Produktionskapazitäten bestehender Produkte auszubauen. Einer Studie von McKinsey von 2017 zufolge könnte 2050 rund 20 Prozent der weltweiten Fahrzeugflotte durch Wasserstoff angetrieben werden – allen voran Lkw, Lieferwägen und Busse. Das Bundesverkehrsministerium peilt bis 2025 400 Wasserstoff-Tankstellen an und fördert deren Installation und sogar die Vor-Ort-Erzeugung durch Elektrolyseure. Das Potenzial für Nel scheint somit enorm.
Gemessen an einem erwarteten Jahresumsatz 2019 von 546 Mio. NOK (Quelle: Thomson Reuters) ist eine Bewertung von 11,5 Mrd. NOK jedoch recht ambitioniert. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Ergebnis deutlich negativ ausfallen dürfte. Experten zufolge könnte der Umsatz in den kommenden Jahren zwar deutlich zulegen. Schwarze Zahlen könnten jedoch noch etwas auf sich warten lassen. Das sorgt für ein entsprechendes Rückschlagrisiko.
Quelle: Onemarkets, eigene Recherche
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