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Wien (www.aktiencheck.de) - Im "Crashmonat" Oktober bauten die Aktienmärkte der Schwellenländer ihre Wertzuwächse weiter aus, von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen, so die Experten von Raiffeisen Capital Management (RCM) in ihrem aktuellen "emreport".
Zum neunten Mal in diesem Jahr hätten sie dabei stärker zugelegt als die entwickelten Börsen. Rund 30% betrage das Plus für den MSCI Emerging Markets-Index damit seit Jahresbeginn, verglichen mit rund 16% für die Aktienmärkte der Industrienationen (MSCI World Index). Der Schwellenländer-Aktienindex sei damit in einem Zug durch die breite Widerstandszone bei 940 bis 1090 Punkten marschiert, wie das sprichwörtliche heiße Messer durch die Butter. Damit scheine aus technischer Sicht der Weg frei zu den alten Rekordhochs aus dem Jahr 2007, die noch knapp 20% entfernt lägen. Eine zwischenzeitliche Korrektur von 5 bis 10% wäre nach dem Anstieg der letzten zwölf Monate völlig normal und würde an dem positiven Bild nichts ändern. Im Augenblick gebe es allerdings wenig konkrete Anzeichen dafür, zumal die Kapitalzuflüsse ungebrochen anhalten würden. Insgesamt seien seit Jahresbeginn bereits knapp 60 Mrd. US-Dollar in Schwellenländeraktien geflossen, der höchste Wert seit 2010.
Positiv für Schwellenländeraktien dürften auch die zuletzt spürbar anziehenden Rohstoffpreise sein. Rohöl habe sich im Oktober um fast 8% verteuert und auch die meisten Industriemetalle hätten in den letzten Monaten deutlich zugelegt. Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, ihre Anleihekäufe zumindest bis September kommenden Jahres fortzusetzen (wenn auch 2018 mit halbiertem monatlichen Volumen), bedeute zumindest für weitere zwölf Monate eine anhaltend üppige Liquiditätsversorgung für die Weltfinanzmärkte, trotz einer demnächst etwas strafferen US-Geldpolitik. Das Umfeld für die meisten Schwellenländer-Anleihen bleibe damit ebenfalls weiterhin positiv - zur reichlich vorhandenen globalen Liquidität würden überwiegend stagnierende oder rückläufige Inflationsraten, gute wirtschaftliche Fundamentaldaten sowie zumeist verbesserte Unternehmensergebnisse kommen.
Das wohl wichtigste Ereignis, nicht nur für China, sondern für die allermeisten Schwellenländer, dürfte im abgelaufenen Monat der 19. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas gewesen sein. Er sei weitgehend unspektakulär und ohne große Überraschungen verlaufen. Insgesamt habe Partei- und Staatschef Xi Jinping seine Machtposition kräftig ausgebaut, was im Gegenzug seinen Spielraum für etwaige einschneidende Reformen vergrößere. Ihre Auswirkungen dürften aller Voraussicht nach weit über Chinas Grenzen hinaus spürbar sein.
Die Weltkonjunktur setze ihren inzwischen weitgehend synchronen Aufschwung unterdessen fort. Das habe die US-Staatsanleiherenditen wieder etwas anziehen lassen, ebenso den Dollar. Letzterer könnte in den kommenden Quartalen noch weiter zulegen, falls die US-Notenbank ihre Zinsanhebungspläne konsequenter umsetze, als es die Märkte derzeit einpreisen und sich damit die Zinsdifferenzen weiter zugunsten des Dollars verändern würden. Das könnte im Gegenzug zumindest zeitweise Aktien und Währungen der Schwellenländer etwas bremsen. Ungeachtet dessen sei der Ausblick sowohl für Aktien als auch Anleihen vieler Emerging Markets für die kommenden Quartale weiterhin positiv. Ob sich die Kurssteigerungen weiter so dynamisch fortsetzen würden und die kräftige Outperformance gegenüber den entwickelten Märkten anhalte, bleibe allerdings abzuwarten. (Ausgabe November 2017) (14.11.2017/ac/a/m)
Zum neunten Mal in diesem Jahr hätten sie dabei stärker zugelegt als die entwickelten Börsen. Rund 30% betrage das Plus für den MSCI Emerging Markets-Index damit seit Jahresbeginn, verglichen mit rund 16% für die Aktienmärkte der Industrienationen (MSCI World Index). Der Schwellenländer-Aktienindex sei damit in einem Zug durch die breite Widerstandszone bei 940 bis 1090 Punkten marschiert, wie das sprichwörtliche heiße Messer durch die Butter. Damit scheine aus technischer Sicht der Weg frei zu den alten Rekordhochs aus dem Jahr 2007, die noch knapp 20% entfernt lägen. Eine zwischenzeitliche Korrektur von 5 bis 10% wäre nach dem Anstieg der letzten zwölf Monate völlig normal und würde an dem positiven Bild nichts ändern. Im Augenblick gebe es allerdings wenig konkrete Anzeichen dafür, zumal die Kapitalzuflüsse ungebrochen anhalten würden. Insgesamt seien seit Jahresbeginn bereits knapp 60 Mrd. US-Dollar in Schwellenländeraktien geflossen, der höchste Wert seit 2010.
Das wohl wichtigste Ereignis, nicht nur für China, sondern für die allermeisten Schwellenländer, dürfte im abgelaufenen Monat der 19. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas gewesen sein. Er sei weitgehend unspektakulär und ohne große Überraschungen verlaufen. Insgesamt habe Partei- und Staatschef Xi Jinping seine Machtposition kräftig ausgebaut, was im Gegenzug seinen Spielraum für etwaige einschneidende Reformen vergrößere. Ihre Auswirkungen dürften aller Voraussicht nach weit über Chinas Grenzen hinaus spürbar sein.
Die Weltkonjunktur setze ihren inzwischen weitgehend synchronen Aufschwung unterdessen fort. Das habe die US-Staatsanleiherenditen wieder etwas anziehen lassen, ebenso den Dollar. Letzterer könnte in den kommenden Quartalen noch weiter zulegen, falls die US-Notenbank ihre Zinsanhebungspläne konsequenter umsetze, als es die Märkte derzeit einpreisen und sich damit die Zinsdifferenzen weiter zugunsten des Dollars verändern würden. Das könnte im Gegenzug zumindest zeitweise Aktien und Währungen der Schwellenländer etwas bremsen. Ungeachtet dessen sei der Ausblick sowohl für Aktien als auch Anleihen vieler Emerging Markets für die kommenden Quartale weiterhin positiv. Ob sich die Kurssteigerungen weiter so dynamisch fortsetzen würden und die kräftige Outperformance gegenüber den entwickelten Märkten anhalte, bleibe allerdings abzuwarten. (Ausgabe November 2017) (14.11.2017/ac/a/m)