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Indiens Wachstum abermals rückläufig - Währungs- und Steuerreform belasten
08.09.17 17:01
Raiffeisen Capital Management
Wien (www.aktiencheck.de) - Indiens Wirtschaftswachstum hat sich abermals abgeschwächt, sehr zur Überraschung vieler Analysten, so die Experten von Raiffeisen Capital Management (RCM) in ihrem aktuellen "emreport".
Im zweiten Quartal sei das BIP nur noch um 5,7% p.a. gewachsen - der niedrigste Wert seit drei Jahren. Dazu dürfte zum einen die Unsicherheit und die Zurückhaltung vieler Unternehmen vor dem Start der großen Steuerreform beigetragen haben. Zum anderen seien weiterhin die negativen Effekte der abrupten Währungsreform vom vergangenen Jahr spürbar.
In Bezug auf letztere habe die Regierung zumindest zwei ihrer Ziele verfehlt. Denn rund 99% der alten Banknoten seien in neue umgetauscht worden. Offenkundig sei also kaum etwas von den vermuteten großen Beständen an Schwarzgeld entwertet worden. Die Modi-Regierung habe ursprünglich darauf gehofft, dass Banknoten von umgerechnet bis zu 60 Mrd. Euro nicht umgetauscht würden. Die Verbindlichkeiten der Notenbank wären dann um diesen Betrag geschrumpft und diese hätte den so entstandenen Gewinn an die Regierung weitergereicht. Doch ganze zwei Mrd. Euro seien nicht umgetauscht worden - die erhoffte große Sonderdividende falle damit aus.
Unabhängig von kurzfristigen Belastungen durch Steuer- und Währungsreform würden die indische Wirtschaft weiterhin strukturelle Probleme plagen. Vor allem die Investitionsneigung sei schon seit Jahren viel zu gering. Die geplanten Partnerschaften von öffentlicher Hand und Privatwirtschaft bei Infrastrukturprojekten würden bislang weit hinter den Erwartungen zurückbleiben. Besserung sei zumindest im laufenden Fiskaljahr (bis März 2018) kaum zu erwarten. Denn die Regierung habe ihr Investitionsvolumen bereits in den beiden ersten Quartalen weitgehend ausgeschöpft. Das könnte auch für die kommenden Quartale eher schwache Wachstumszahlen implizieren. Geringes Konsumwachstum und gleichzeitig eher gering ausgelastete Kapazitäten würden derzeit zugleich wenig Anreiz für die Privatwirtschaft bieten, verstärkt zu investieren.
Der BSE Sensex-Index habe nach den neuen Rekordhochs vom Juli erst einmal den Rückwärtsgang eingelegt. Gegen den Schwellenländer-Trend habe er im August um über 2% nachgegeben. (Ausgabe September 2017) (08.09.2017/ac/a/m)
Im zweiten Quartal sei das BIP nur noch um 5,7% p.a. gewachsen - der niedrigste Wert seit drei Jahren. Dazu dürfte zum einen die Unsicherheit und die Zurückhaltung vieler Unternehmen vor dem Start der großen Steuerreform beigetragen haben. Zum anderen seien weiterhin die negativen Effekte der abrupten Währungsreform vom vergangenen Jahr spürbar.
Unabhängig von kurzfristigen Belastungen durch Steuer- und Währungsreform würden die indische Wirtschaft weiterhin strukturelle Probleme plagen. Vor allem die Investitionsneigung sei schon seit Jahren viel zu gering. Die geplanten Partnerschaften von öffentlicher Hand und Privatwirtschaft bei Infrastrukturprojekten würden bislang weit hinter den Erwartungen zurückbleiben. Besserung sei zumindest im laufenden Fiskaljahr (bis März 2018) kaum zu erwarten. Denn die Regierung habe ihr Investitionsvolumen bereits in den beiden ersten Quartalen weitgehend ausgeschöpft. Das könnte auch für die kommenden Quartale eher schwache Wachstumszahlen implizieren. Geringes Konsumwachstum und gleichzeitig eher gering ausgelastete Kapazitäten würden derzeit zugleich wenig Anreiz für die Privatwirtschaft bieten, verstärkt zu investieren.
Der BSE Sensex-Index habe nach den neuen Rekordhochs vom Juli erst einmal den Rückwärtsgang eingelegt. Gegen den Schwellenländer-Trend habe er im August um über 2% nachgegeben. (Ausgabe September 2017) (08.09.2017/ac/a/m)