Es geht drunter und drüber an den Finanzmärkten. Ich habe
für uns eine Spekulation herausgesucht, die uns in diesen
turbulenten Tagen vielleicht unabhängig von den globalen Problemen
Freude bereiten kann.
Sixt hat am 2.3. seine Prognose für das laufende Jahr
veröffentlicht, da war der Krieg Russlands gegen die Ukraine
gerade eine Woche alt und führte sicherlich zu einer besonders
"konservativen", also niedrigen Prognose.
Ich habe mir Sixt im Detail angeschaut und bin der Ansicht, dass
die derzeit kursierende Prognose von Sixt zu niedrig ist und daher
demnächst angehoben wird. Schauen wir uns zunächst Sixt ein wenig
genauer an.
Das Familienunternehmen Sixt wurde 1912 mit drei Fahrzeugen
gegründet. Im Ersten Weltkrieg wurde die Flotte von Sixt vom
deutschen Heer konfisziert. Die durch den Wiederaufbau zwischen
den beiden Weltkriegen entstandene Flotte wurde im Zweiten
Weltkrieg erneut durch die Wehrmacht requiriert. Es folgte nach
dem Krieg erneut der Wiederaufbau.
1967 bot Sixt als erstes deutsches Unternehmen das
Leasing an. 2011 erfolgte die Expansion in die USA. Im gleichen
Jahr startete Sixt im Joint Venture mit BMW DriveNow. Der
50%-Anteil von Sixt wurde 2018 durch BMW vollständig übernommen,
der Erlös von 209 Mio. Euro führte zu einer Sonderdividende. 2015
wurde die Leasing-Sparte an die Börse gebracht, Erlös 248 Mio.
Euro.
Seither konzentriert sich Sixt auf neue "Besitzformen" des Autos.
2019 wird der eigene Carsharing Dienst "Sixt share" gestartet.
Autovermietung, Carsharing und Fahrdienste werden in einer App
vereint. 2021 geht Sixt eine Kooperation mit Mobileye ein, einem
führenden Anbieter im Umfeld des autonomen Fahrens. Noch in diesem
Jahr sollen in München erste autonom fahrende Taxis durch die
Stadt rollen.
Sixt ist gut darin, wieder aufzustehen und sich als Unternehmen weiterzuentwickeln.
Seit vergangenem November ist die Vorzugsaktie von Sixt von 95 auf nunmehr 68 Euro eingebrochen. Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass wir hier den Boden sehen. Doch bei einem KGV 23e von 18 bei hohen Wachstumsraten im Gewinn finde ich die Bewertung günstig.
Im HT+ Update gehe ich auf die Konzernstruktur, das Problem der Vergleichbarkeit, den Trigger für unsere Spekulation sowie eine Empfehlung - ob Vorzugs- oder Stammaktie - ein: https://www.heibel-ticker.de/heibel_tickers/1992#ch05
Zudem finden Sie in den Updates unserer aktuellen Heibel-Ticker Ausgabe meine Einschätzung über Profi-Werkzeug Anbieter Snap-On als Dividendenposition und meine ausführliche Meinung zur Zins-Entscheidung von Jay Powell.
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