Die wahrscheinliche Wahl von Joe Biden zum 46. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika rückt die Welthandelskonflikte wieder in den Fokus. Klar ist: Joe Biden ist kein Freihändler. Aber er wird mehr Berechenbarkeit in die Handelspolitik der USA bringen als sein Vorgänger. Das ist schon viel wert. Doch die grundsätzliche Auseinandersetzung über die Legitimation des Freihandels wird dieser Wechsel nicht entscheiden. Hier geht es um eine viel grundsätzlichere Frage: Freihandel ist mehr als nur ein ökonomischer Vorgang. Freihandel ist ein Menschenrecht.
Man kann den Freihandel mit der Steigerung der allgemeinen Wohlfahrt begründen. David Ricardo hat dies mit seiner Theorie der komparativen Kostenvorteile vor rund 200 Jahren getan. Der Handel zwischen zwei Staaten ist für beide von Vorteil, wenn ein Land sich auf die Produktion konzentriert, bei der es nur einen relativen Kostenvorteil gegenüber dem anderen Land hat. Ricardos bahnbrechende Theorie hat die theoretische Begründung für den wachsenden Welthandel geliefert. Der Aufstieg Chinas, der Tigerstaaten und Indiens sind beredte Zeugnisse dieser Entwicklung in der heutigen Zeit. Deren Erfolg hat den Bürgern und Unternehmen hierzulande nicht geschadet. Ganz im Gegenteil: auch der gestiegene Wohlstand in Deutschland fußt auf dem wachsenden Welthandel.
Lesen Sie die aktuelle Kolumne von Frank Schäffler bei Prometheus – Das Freiheitsinstitut
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