Liebe Leserinnen, Liebe Leser,
das sprichwörtliche
„Zu-viel-des-Guten“ kennen Sie, werte Leserschaft, selbstredend
aus vielen Lebensbereichen, zum Beispiel vom Essen. Auch die
Redewendung von den vielen Köchen, die angeblich den Brei
verderben ist im Grunde jedem Menschen bekannt. Dass sich beide
Sätze auch auf den Bereich des Tradings anwenden lassen, wird so
manchem Leser dieser Kolumne vielleicht nicht gleich klar sein.
Trotzdem gibt es genug Situationen im Leben eines CFD- oder
Forex-Traders, auf die sich besagte Sprichwörter anwenden
lassen. Vor allem Anfänger erleben nicht selten solche Momente,
oft jedoch ohne zu wissen, in welche Krisen sie sich selbst
gebracht haben. Was meine ich an dieser Stelle genau? Im Grunde
können gleich zwei Themen ins Feld geführt werden. Auf der einen
Seite geht es um den Handel an sich, während die andere Seite
der Medaille die Analyse der Marktumgebung auf der Suche nach
Trading-Chancen ist.
Setzen Sie sich eigene Grenzen beim Spekulieren und
Traden
Widmen wir uns zunächst dem
Allgemeinen. Zu viel auf einmal zu wollen, erweist sich für
Händler von Devisen und Differenzkontrakten schnell als ernstes
Problem. Auch Aktionäre, die ihr Depot bestücken, können
teilweise ein trauriges Lied von Problemen dieser Art singen.
Gemeint ist: Wer sich mit zu vielen Positionen und Basiswerten
gleichzeitig beschäftigt, riskiert, den Überblick über das
eigene Portfolio zu verlieren. Dies führt ganz automatisch dazu,
dass die Verluste steigen und zudem auch echte Gelegenheiten
übersehen werden können. So schaden sich Einsteiger, die
parallel mit zahlreichen Underlyings hantieren, letzten Endes
selbst – und das, obwohl man breit aufgestellt doch das genaue
Gegenteil erreichen wollte.
Auch Profis wollen mitunter zu viel auf einmal
Es lässt sich relativ einfach
erklären, weshalb Experten für den FX- und CFD-Handel nicht nur
für den Start ins Trading zu maximal vier bis fünf zeitgleich
verwalteten Positionen raten. Dies gelingt mit einiger Erfahrung
und dem so wichtigen Grundverständnis für das Thema Trading in
aller Regel recht gut. Ein Positions-Kontingent darüber hinaus
aber geht immer mit dem Risiko einher, die Kontrolle zu
verlieren. Diese Warnung sollten umso mehr Trader beherzigen,
die nur ab und zu auf der Handelsplattform eines Brokers
vorbeischauen, um langfristig ausgerichtete Orders zu überprüfen
und nötigenfalls die definierten Parameter anzupassen. Dass auch
sehr aktive Profi-Trader vielfach ihrerseits auf zu viele
parallel laufende Positionen verzichten, spricht in diesem
Zusammenhang ohne Frage Bände. Wir empfehlen also ganz
eindeutig: Setzen Sie sich eine klare Obergrenze, um stets die
Übersicht zu behalten!
Trader sollten sich niemals zu sicher fühlen
Und diese
Empfehlung sollten Sie eben nicht nur für die Positions-Zahl
im Hinterkopf behalten. Auch bei der Analyse der Märkte und
einzelner Basiswerte aus den verschiedenen Sparten von Devisen
und Rohstoffen über Aktien und Zertifikate bis hin zu Indizes
bestätigt sich die Richtigkeit der eingangs genannten
Sprichwörter. Und zwar gleichermaßen im Kontext der
Fundamentalanalyse wie der charttechnischen Analyse. Ihr
analytisches „Setup“ sollte nicht nur zu Ihren Bedürfnissen
und Zielen passen. Sie sollten zugleich einmal mehr auf ein
Übermaß von Indikatoren verzichten, um sich beim Handel nicht
selbst im Wege zu stehen. Und lassen Sie sich gesagt sein,
dass dies schneller passieren kann, als Sie sich dies als
ambitionierter Laie wohl vorstellen können.
Indikator-Informationen
können teilweise widersprüchlich sein
Ein Grund,
weshalb dieser Hinweis unbedingt auf die Liste der zu
beachtenden Tipps gehört: Wer zu viele Handelssignale
verwendet, nimmt in Kauf, auf Indikatoren zu setzen, die nicht
nur zueinander passen. Im schlimmsten Falle können sich die
durch die Signale definierten Aussagen über die analysierten
Assets sogar vollends widersprechen. Guter Rat ist in solchen
Momenten teuer. Im besten Fall wird auf Orders verzichtet,
weitaus tragischer sind die Folgen für Trader, wenn sie trotz
der genannten Probleme Einsätze riskieren. Sinnvollerweise
sollte jede Analyse mithilfe unterschiedlicher Instrumente zu
einer klaren Erkenntnis führen. Widersprüchliche Informationen
sind das letzte, was Sie als bemühter Trader zum Ausgangspunkt
ihrer Positionen machen möchten. Kurzum, die Rahmenbedingungen
müssen passen.
Behalten Sie den
Überblick über Ihre Chartanalyse
Bei der
Fundamentalanalyse gelten dieselben Empfehlungen, auch in
diesem Bereich sollte das Analyse-Modell auf allzu viele
Indikatoren verzichten. Was bedeutet dies nun genau für die
Zusammenstellung ihrer Analyse-Tools? Es geht an sich darum,
dass sie Signalgeber miteinander zusammenbringen, die als
wechselseitige Bestätigung dienen, statt sich untereinander zu
widerlegen. Denn eine klare Marschrichtung innerhalb Ihrer
Analyse, ist das A und O für erfolgreiches Trading. Einen
weiteren Punkt, der gegen zu viele Indikatoren bei der
Charttechnik spricht, werden Sie sowieso schnell erkennen.
Verwenden Sie testweise fünf oder mehr Indikatoren und schauen
Sie sich das chart-interne Resultat genauer an. Irgendwann
wird es schlicht unübersichtlich, sodass Sie sich die Analyse
genauso gut hätten ersparen können. Denn gerade bei der
Auswertung kleiner Zeitfenster ist es gefühlt unmöglich,
ernstzunehmende Daten herauszufiltern.
Zielvorgaben ähneln
sich bei allen Trading-Modellen
Unverzichtbar hingegen sind Hilfsmittel wie Stopps und Limits, um auf unerwartete Kursveränderungen von Anfang an vorbereitet zu sein. Worum also geht es? Um Aussagekraft. Und diese erreichen Sie bei der Fundamental- und Chartanalyse, indem Sie sich auf das Wesentliche konzentrieren. Was genau dieses Wesentliche ist, dies gilt es durch die Formulierung der eigenen Handelsziele zu definieren. Und hier zeigt sich die Parallele zwischen dem Forex- und CFD-Handel und anderen Arten des Tradings. Unterm Strich entscheiden hier wie dort die Vorstellungen von der erhofften Rendite und die Risikobereitschaft, welcher Analyse-Ansatz zielführend ist. In diesem Sinne viel Erfolg!
Quelle: QTrade
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